R4-Schulprojekt 2012

„250 Kilogramm!“, resümiert Maren Rump als sie das errechnete Ergebnis dem Team präsentiert. Ein Ergebnis, das ein paar Monate zuvor niemand für möglich gehalten hätte. Denn angefangen hatte alles mit einem Teammeeting im Dezember 2011.

Die Ausgangssituation war von Anfang an klar: mindestens 200 Kilogramm an Schulmaterialien waren vom Veranstalter als Startbedingung für die 4L Trophy 2012 festgelegt worden. „Wir hatten uns das Ziel gesetzt, mehr als die festgeschriebene Summe von 50 Kilogramm pro Team mit nach Marrakesch zu nehmen“, sagt Tobias Hügemann. Doch der ehrgeizige Plan schien früh zu scheitern. „Wir mussten sehr viel Zeit für die Sponsorensuche investieren, wodurch die Schulmaterialien zunächst an die zweite Stelle gerückt waren.“

Von der Idee bis zur Umsetzung

Als die Anmeldegebühr in Höhe von 12.000 Euro dann im Dezember 2011 an den Veranstalter überwiesen war, konnte das Team damit beginnen die Schulmaterialien einzusammeln . Die Idee klang simpel: „Jeder Schüler bringt für ein marokkanisches Kind einen Bleistift, einen Schreibblock oder ein Heft mit.“, berichtet Chefmechaniker Philipp Sommer. Doch die Zeit wurde knapp. „Viele haben das Vorhaben im Vorfeld abgehakt, weil sie glaubten, es sei zeitlich nicht umsetzbar.“ errinnert sich Projektleiter Dominic Glinka im Nachhinein. „Den interessierten Schulen und deren Lehrkräften ist es zu verdanken, dass die Idee doch noch Realität geworden ist.“ bedankt sich Glinka.

Schüler schnuppern Rallye-Luft

Die Chance einmal auf dem Fahrersitz eines Renault R4 Platz zu nehmen und dabei noch die ein oder andere Frage zu stellen wurde dann für die Peter-Härtling-Schule in Werl, die Westerheideschule in Wickede und die Lippetalschule in Lippetal wahr. „Wir hätten die 4L Trophy und die Planungen auch gerne an anderen Schulen vorgestellt. Doch leider war das zeitlich nicht einrichtbar.“ entschuldigt sich Maren Rump. „Die Begeisterung für das Projekt war allerdings so groß, dass sich manche Schulen trotzdem dazu bereit erklärt haben, für die Kinder in Marokko zu spenden. Eine unglaublich tolle Geste!“ freut sich Lukas Twittenhoff.

Fragen, Fragen, Fragen.

Während der Präsentation hatten die Kinder dann die Möglichkeit fleißig Fragen zum Projekt zu stellen. Und diese Chance nutzen sie auch. „Passt das ganze Material überhaupt in die Autos? Weil die sind ja schon ziemlich klein…“ fragt ein Schüler der Lippetalschule interssiert. Tobias Hügemann weiß auch darauf eine Anwort: „Die Autos sind auch ziemlich klein. Aber wir bemühen uns alles mitzubekommen. Nichts ist umsonst gesammelt worden!“ Auch um die Sicherheit der Rallyefahrer macht sich ein Kind Sorgen: „Was ist wenn ihr wilde Tiere seht?“ „Wenn wir wilde Tiere sehen? Dann schreien wir und laufen weg!“ scherzt Hügemann. „Nein, richtig giftitge Tiere werden wir zu dieser Jahreszeit nicht vorfinden.“ beruhigt dieser schließlich.

„Wo ist denn die Hupe?“

Besonders spannend wurde es für die Kinder, als sie den Innenraum der Autos erkunden durften. „Die häufigste Frage war, wo denn der Schalter für die Hupe sei.“ berichtet Maren Rump grinsend. Blinker setzen, Revolverschaltung anfassen und am liebsten den Schlüssel umlegen. „Ich würde am liebsten sofort losfahren!“ sagt eine Schülerin begeistert. Und die Begeisterung soll nicht sofort ein Ende haben. „Ziel war es den Schülern zu zeigen, welche geringen Bildungschancen die Kinder in Marokko haben und dass es durch ihre Hilfe möglich wird diese zu erhöhen.“ fasst Maximilian Müller zusammen. „Sollte es zeitlich einrichtbar sein, wollen wir den Kindern nach der Rallye zeigen, wo ihr Bleistift oder ihr Schulranzen gelandet ist. Denn das war eines ihrer größten Wünsche!“ Doch bevor es dazu kommt, muss das Team erst einmal die Fahrt durch die Wüste meistern und die von den Kindern gesammelten Schulmaterialien an die Hilfsorganisationen übergeben. „Ehrensache!“ sagt Tobias Hügemann.

Text & Foto: R4 Team Westfalen