R4-Team Westfalen geht ins dritte Jahr und wächst erneut um 100%: Acht Studierende aus Soest nehmen an französischer Rallye teil.

Vier Soester Teams nehmen an der kommenden R4-Ralley teil. Damit verdoppeln sich Personal und Fahrzeugzahl des R4-Team-Westfalen erneut. Bei der Übergabe der Rallye-erprobten Wüstenmobile trafen sich jetzt die ehemaligen mit den angehende Piloten und Navigatoren.

Angefangen hat alles mit der ‚verrückten‘ Idee eines Soester Studenten: Angeregt durch eine ZDF-Dokumentation gründete Matthias Teerhag das R4-Team-Westfalen und nahm im Frühjahr 2010 mit R4 und Co-Pilot an der L4-Trophy Paris-Marrakesch teil. Die Saat ist aufgegangen: In diesem Jahr schafften bereits zwei der legendären Studentenkisten die 4.700 km von Soest nach Marrakesch und zurück. Und im kommenden Januar nun sollen bereits vier Renault 4 mit acht Soester Studierenden an der sympathischen Massenrallye mit humanitärem Hintergrund teilnehmen.

Dazu stehen die Chancen nicht schlecht, dass das R4-Team Westfalen erneut das einzige Deutsche Team ist – zumindest wird es das größte und das einzige Traditions-Team aus Deutschland sein.

Doch zunächst müssen die Studierenden zwei weitere R4 auftreiben. Hierfür strecken sie die Fühler bis nach Frankreich aus. „Die Produktion wurde bereits vor 19 Jahren eingestellt. Naturbedingt schrumpft die Zahl der Fahrzeuge von Jahr zu Jahr „, berichtet Prof. Jens Bechthold vom Soester Fachbereich Maschinenbau-Automatisierungstechnik, der die Studierenden tatkräftig unterstützt. Zudem feiert das legendäre Studentenauto in diesem Jahr 50-jähriges Bestehen, „Das lässt die Preise steigen“, weiß der Professor für Maschinenelemente und Konstruktion der Fachhochschule Südwestfalen.

Die Studierenden treten nicht nur nominell als Team auf: sie planen die Aktivitäten gemeinsam und wollen am Schluss auch gemeinsame Kasse machen. Bei den anfallenden Tätigkeiten teilen sie sich nach ihren Neigungen und entsprechend ihrer Studienfächer: Die Restauration der neuerworbenen Oldies übernehmen die vier Maschinenbauer. Um Öffentlichkeitsarbeit, Organisation und Sponsoring kümmern sich vier Teilnehmer aus dem Studiengang Design- und Projektmanagement.

Das läuft neben dem Studium und man hat nicht mehr viel Zeit für anderes. „Letztes Jahr haben wir mehr als 300 Stunden an Franky geschweißt, bis alles passte“ erinnert sich Paul Maier, der im Frühjahr an der Trophy teilnahm. Neben den technischen und organisatorischen Vorbereitungen müssen die Studierenden frühzeitig auf Sponsorensuche gehen – jedes Team benötigt etwa 7.000 Euro für die Teilnahme.

Internet: www.fh-swf.de/soest | www.r4teamwestfalen.de

Hintergrund: 4L-Trophy ist anders
Seit 1998 gibt es die L4-Trophy. Teilnehmen dürfen ausschließlich Studierende unter 26 Jahren und Renaults der Baureihe R4, die im Ursprungsland auf den Namen L4 hören. Inzwischen nehmen 2.400 Studierende mit 1.200 Exemplaren der legendären Studentenkiste die Strecke ‚Paris – Marrakesch‘ auf sich.

Nicht die Geschwindigkeit ist entscheidend, sondern Durchhaltevermögen, Teamgeist, internationale Kommunikation und eine möglichst geringe Anzahl zurückgelegter Kilometer. Navigiert werden darf bei dem Etappenrennen nur mit Karte und Kompass.
Nebenbei wirkt das Großereignis als humanitäres Projekt: Jedes Auto ist mit mindestens 50 Kilogramm Hilfsgütern ausgestattet: Schulmaterial, Sportgeräte und Spielzeug. Paul Maier erzählt: „Letztes Jahr kamen insgesamt 82 Tonnen Spendenmaterial zusammen“.

Kontakt:
Fachhochschule Südwestfalen | Standort Soest
Lübecker Ring 2 | 59494 Soest | www.fh-swf.de/soest

Quelle: http://suedwestfalen-pr.de/2873_mit-vier-r4-nach-marrakesch.html