R4 Team Westfalen 2012

Mit vier kultigen Studentenautos bewältigte R4 Team Westfalen 8.000 km. Acht Studierende fuhren von Soest über Paris nach Marrakesch und zurück.

Müde aber glücklich kehrten die acht Piloten des R4 Team Westfalen nach Soest zurück. 17 Tage waren die Studierenden der Fachhochschule Südwestfalen in den kultigen Studentenautos unterwegs. Auf dem Campus Soest war per Telefonkette ein kleines Willkommens-Komitee zusammengetrommelt worden. 300 Kilogramm Hilfsgüter hatten sie bei der Abfahrt im Gepäck. Um diese Fracht erleichtert, doch um viele Erfahrungen reicher kehrten die sieben Piloten und eine Pilotin nun heile zurück – die vier Autos mit deutlichen Blessuren.

8.000 Kilometer Abenteuer

Insgesamt legte das Soester R4 Team rund 8.000 Kilometer zurück. Neben Geschichten und Bildern haben sie nun reichlich roten Wüstensand im Gepäck. Innen und außen, überall in Autos und Gepäck hat sich das fein verwitterte Sedimentgestein angesammelt. „Oft war der Staub nebelartig“, berichtet Maren Rump. Weil das Team immer als Kolonne unterwegs war, fuhren die Fahrzeuge dann versetzt. „Dazu mussten wir höllisch auf die Fahrstrecke aufpassen“, schildert die Design- und Projektmanagement-Studentin. Immer wieder tauchten Schlaglöcher oder größere Steine plötzlich aus dem Sandnebel auf.

Reparaturen nicht nur nach den Wüsten-Etappen unverzichtbar

Fast jeden Abend mussten die Studierenden an den Fahrzeugen schrauben: „Da war man nach der ganzen Fahrt noch ein paar Stunden beschäftigt und schlief beim Feierabendgetränk auf dem Campingstuhl ein“, erzählt der gelernte Industriemechaniker Maximilian Müller. Mit Philipp Sommer (24) hatte er den einzigen schwerwiegenden Schaden der Westfalen. Noch in Frankreich machte ein Radlager schlapp. Das mussten sie regelkonform ohne Unterstützung des Rallye-Services reparieren lassen. Dank ADAC und zufällig vorhandenem Ersatzteil in der nächstgelegenen Werkstatt kamen Müller und Sommer mit achtstündiger Verspätung rechtzeitig vorAbfahrt der Fähre in Algesiras an. „Im Prinzip braucht man ein ganzes Auto als Ersatzteillager“, scherzt Maschinenbaustudent Müller.

Der 25-jährige ist der einige der Studierenden, der das Alter der drei baugleichen R4 „GTL“ des Teams erreicht hat. Müller selbst ist Co-Pilot im blauen „F6“ – so heißt die R4-Baureihe als Kastenwagen, die allerdings ebenfalls mit nur 34 PS auskommen muss. Der F6 hat als einziges Fahrzeug des Westfalenteams bereits das Oldtimer-Alter erreicht und trägt ein H-Kennzeichen.

Wüste, Biwak, Wüste, Biwak

Die eigentliche Rallye begann für das Soester Team erst nach gut 3.000 Straßen-Kilometern. Der Tachostand wurde im ersten Biwak auf dem afrikanischen Kontinent, also erst nach marokkanischen 550 Kilometern Fahrt festgehalten. Die eigentliche Rallye durch die Wüste umfasste fünf Tagesetappen von jeweils 90 bis 130 Kilometern Länge. Viermal gibt es organisierte Biwaks; das letzte Lager vor dem Ziel muss sich jedes Team selbst suchen und organisieren.

Ausführliche Projektvorstellung im Mai

Im Mai planen die acht Studierenden vom R4-Team Westfalen einen öffentlichen Vortrag, zu dem insbesondere auch Sponsoren und interessierte Studenten eingeladen werden. Vorab präsentieren sie sich mit einem Stand beim Karrieretag, am 4.April.

Text: Arp Hinrichs, Hochschulmarketing FH-SWF Soest
Foto: R4 Team Westfalen