Biarritz - Merzouga

Biarritz – Marokko

Nachdem wir ein paar Tage in Biarritz verbringen konnten, um die „Ruhe vor dem Sturm“ zu genießen, den Autos etwas Ruhe zu gönnen und die Stadt zu erkunden, waren auch wir an der Reihe für unseren Technischen Check. Am gleichen Tag fand auch der offizielle Start der Rallye statt.

Für unsere drei Autos verlief beim Technischen Check fast alles reibungslos. Zwar musste Team „Rot“ eine Leuchtrakete nachrüsten, während „Rot Schuss“ ohne Probleme durch kam, allerdings sollte an dieser Stelle auch die Pechsträhne für Team „Gelb“ beginnen.

Ein Monteur der Organisation muss versehentlich beim Nachbessern der Batteriebefestigung den Kühlschlauch des Kühlers gelöst haben. Dies fiel allerdings erst sehr spät auf, nachdem der Wagen weiter gefahren wurde. Darüber hinaus wurden auch die Abschlepphaken bemängelt, die augenscheinlich für die Organisation zu mickrig waren. Also mussten diese durch verstärkte Abschlepphaken ersetzt werden und der Kühlschlauch musste ebenfalls geflickt werden. Dies alles führte dazu, dass Team „Gelb“ dazu gezwungen war noch lange unten in der Werkstatt zu arbeiten, während Team „Rot“ und „Rot Schuss“ auf heißen Kohlen saßen, da der Start kurz bevor stand!

Letztendlich konnten alle Mängel und Probleme rechtzeitig behoben werden und unsere drei Teams konnten offiziell starten! Ab jetzt hieß es schon nur nach Roadbook fahren. Die Fahrt durch Spanien verlief wieder reibungslos. Nach zwei anstrengenden Tagen und 1143 km Distanz erreichten wir die Stadt Algeciras. Von dort aus mussten wir auf die Fähre auffahren, um nach nach Tanger überzusetzen. Dies war erstmal die letzte Nacht für uns in einem Hotel, wobei die Nacht auch recht kurz ausfiel, da die Fähre im Morgengrauen übersetzen sollte.

Insgesamt haben wir zu diesem Zeitpunkt schon 2816 km zurückgelassen.

Marokko – Bulajoul

Da die Fähre mitten in der Nacht übersetzte, erreichten wir Tanger in den frühen Morgenstunden. Da die Fahrt durch Spanien so problemlos verlaufen ist, waren wir alle guter Dinge, das es auch so weiter gehen könnte…

Leider war dies ein Irrtum. Nach einigen Kilometern auf der marokkanischen Autobahn nahm der Wagen von Team „Gelb“ plötzlich kein Gas mehr an. Die vermutliche Ursache konnte von uns vor Ort zwar ausgemacht, jedoch nicht behoben werden. Um nicht weitere Zeit zu verlieren, riefen wir die Service-Mechaniker der Organisation an. Nach einiger Wartezeit waren wir gezwungen uns das erste Mal zu trennen. Team „Rot“ und „Rot Schuss“ setzten ihre Reise fort, während Team „Gelb“ weiterhin warten musste.

Nach zwei Stunden auf dem Seitenstreifen der Autobahn, kamen schließlich die Techniker und konnten das Problem provisorisch beheben. Wie bereits vermutet lag es an einer Düse im Vergaser. Diese war wohl aufgrund einer abgenutzten Dichtung mit Sand verstopft.

Nun konnte auch „Gelb“ die Fahrt fortsetzen und über die geschwungene Bergstraße das erste Zeltlager ansteuern, Bulajoul.

Bulajoul – Merzouga

Nach einer unglaublich kalten Nacht, die Temperaturen sanken bis auf -5°C, machten wir uns alle wieder gemeinsam auf den Weg zum nächsten Biwak. Dort würden wir auch die von uns gesammelten Sachspenden an die Partner-Organisation „Enfants du Désert“ übergeben.

Unterwegs bot sich uns schon hier eine atemberaubende Kulisse, die mit der spektakulären Aussicht geradezu zum Anhalten einlud. Als es jedoch das erste Mal durch anspruchsvolles Gelände ging, fingen bei Team „Gelb“ wieder die Probleme an. Der Wagen überhitzte. Ursache des Ganzen war, dass sich der Kühlschlauch offensichtlich erneut gelöst haben muss. Dies konnte zwar eigenhändig geflickt werden, jedoch waren Team „Rot“ und „Rot Schuss“ gezwungen weiterzufahren, um die Strecke nicht zu blockieren. Nach einigen Minuten war das Problem vorerst behoben, es sollte aber nicht dabei bleiben. Nach ein paar Kilometern setzte der Wagen so heftig auf, dass die Halterung für das Auspuffrohr brach. Zum Glück fiel das zwei französischen Fahrerinnen auf, die auch halfen es mit Draht provisorisch zu flicken. Zwar konnte Team „Gelb“ dann erneut Fahrt aufnehmen, musste aber vor dem Ziel erneut wegen Überhitzung anhalten. Mit etwas Verspätung wurde das Zeltlager erreicht und die Sachspenden konnten übergeben werden. 

Danach konnten wir uns am Tanklaster im Camp Sprit abholen, um die Autos aufzutanken. Der Tag endete mit dem gemeinsamen Abendessen. An diesem Abend war es so windig im Camp, dass einem beim Sprechen nur so der Sand in den Mund wehte, dementsprechend verschlug es uns früh in unsere Zelte.