Auf 16 Rädern durch die Wüste

Team 2012

SOEST - Der eine Teil des Teams ist alt und klapprig und musste vorher erst einmal generalüberholt durch den TÜV gebracht werden. Der andere Teil ist jung, dynamisch und voller Tatendrang. Sie eint nicht nur ihr Ziel, sondern auch, dass beide zahlenmäßig größer denn je sind.

Es gehört schon eine gute Portion Abenteuerlust dazu, sich auf eine solche Reise durch die Wüste zu begeben, in einem Wagenmodell, das zuletzt 1992 vom Band lief, aber dennoch auf Zeit – das ist schließlich Sinn und Zweck einer Rallye. Ohne Navi, nur mit „analogem“ Kartenmaterial, sprich, Papierplänen. Immerhin kämpfen sich ab Mitte Febuar alle mit den gleichen Waffen durch den Sand.

Zum dritten Mal nehmen Studenten der Soester Fachhochschule an der so genannten „4L Trophy“ teil. Die Zahl der Teilnehmer verdoppelte sich jedes Mal, mit ihnen auch die der Autos. Zunächst zwei, dann vier, jetzt acht junge Wüstensöhne – pardon, sieben Wüstensöhne und eine Wüstentochter. Maren Rump ist als einzige Frau dabei, „und ich werde mir wohl so manchen Spruch anhören dürfen“, ist sie sich sicher. Mit den sieben Jungs eint sie die Lust auf die Mischung aus Abenteuer und dem humanitären Gedanken.

Vier Studenten des Maschinenbaus übernehmen den praktischen Part, der neben der reinen technischen Planung, der Werkstattorganisation, der umfangreichen Aufarbeitung und Restaurierung der Autos auch die Ersatzteilversorgung umfasst. Die andere Hälfte des Teams studiert den noch recht neuen Studiengang „Design- und Projektmanagement“. Sie kümmert sich um planerischorganisatorische Aufgaben, Marketing, Finanzen und um die Öffentlichkeitsarbeit samt Werbemaßnahmen.

Werbung? Ja, denn auch in finanzieller Hinsicht ist der Trip keine Kaffeefahrt. Die Nummer geht ins Geld, den höchsten Posten nimmt die Anmeldegebühr mit 3100 Euro pro Auto ein. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben auf 36000 Euro. Noch sind diese Kosten nicht komplett abgedeckt, die Studenten suchen noch händeringend Sponsoren, ganz gleich, ob Unternehmen oder Privatpersonen. Sollte mehr Geld gestiftet werden, als eigentlich benötigt, soll der Überschuss an eine humanitäre Einrichtung oder Organisation gespendet werden.

Auch hier hat die Gruppe genau ausbaldowert, wie viel ihnen eine Werbeplatzierung auf ihren Autos wert ist, von der Motorhaube (1500 Euro) über das Heck (ab 150 Euro) bis hin zur Werbung auf der Internetseite (250 Euro). Ein Sponsor ist bereits die Stadt Soest. Neben der finanziellen leistet sie den Studenten auch moralische Unterstützung: Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer gab ihnen in dieser Woche eine Fahne der Stadt Soest mit auf den Weg, um ihnen zu zeigen, dass man im Rathaus stolz darauf ist, dass Soest auf diese Weise in der Ferne repräsentiert wird.

Text: Soester Anzeiger, YourZZ.fmkb
Foto:
R4 Team Westfalen