Team 2012

Durch den Wüstensand nach Marrakesch – Vier Soester Teams fahren im Renault 4 nach Afrika.

KREIS SOEST – Ein Auto, in dem gerade mal zwei Leute Platz finden. 50 Kilogramm Schulmaterial und andere Hilfsgüter im Kofferraum: Damit machen sich vier Teams von der Fachhochschule in Soest auf den Weg in die marrokanische Hauptstadt. „Wir fahren ohne Navi. Wir haben nur eine Karte und einen Kompass“, erklärt Lukas Twittenhoff, der Design und Projektmanagement an der Fachhochschule Südwestfalen studiert. Seit der letzten Rallye hat sich das Personal und die Fahrzeugzahl des R4-Team-Westfalen erneut verdoppelt. Bei der Übergabe der Rallye-erprobten Wüstenmobile trafen sich die ehemaligen mit den angehende Piloten und Navigatoren.

Zum ersten Mal nimmt eine Frau teil

Angefangen hat alles mit der verrückten Idee eines Soester Studenten: Angeregt durch eine ZDF-Dokumentation gründete Matthias Teerhag das R4-Team-Westfalen und nahm im Frühjahr 2010 mit Renault 4 und Co-Pilot an der L4-Trophy Paris-Marrakesch teil. Die Saat ist aufgegangen: In
Auf nach Marokko diesem Jahr schafften bereits zwei der legendären Studentenkisten die 4 700 Kilometer von Soest nach Marrakesch und zurück. Und im kommenden Januar nun sollen bereits vier Renault 4 mit acht Soester Studierenden an der Massenrallye mit humanitärem Hintergrund teilnehmen.

Dieses Jahr nimmt zum ersten Mal in der dreijährigen Soester Geschichte eine Frau an der Rallye teil. Maren Rump ist Teil eines Zweier-Teams: „Bei mir ist es genau wie bei den anderen, ich möchte etwas Interessantes erleben, und der Nervenkitzel ist natürlich enorm. Dabei darf man nicht den humanitären Hintergrund vergessen“, erklärt die Design-und-Projektmanagement-Studentin.

Bei den anfallenden Tätigkeiten teilen sie sich nach ihren Neigungen und entsprechend ihrer Studienfächer: Die Restauration der neuerworbenen Oldies übernehmen die vier Maschinenbauer. Um Öffentlichkeitsarbeit, Organisation und Sponsoring kümmern sich vier Teilnehmer aus dem Studiengang Design- und Projektmanagement. Das läuft neben dem Studium – man hat nicht mehr viel Zeit für anderes. „Letztes Jahr haben wir mehr als 300 Stunden an Franky geschweißt bis alles passte“ erinnert sich Paul Maier, der im Frühjahr an der Trophy teilnahm.

Neben den technischen und organisatorischen Vorbereitungen müssen die Studierenden frühzeitig auf Sponsorensuche gehen – insgesamt benötigen die vier Teams 36 000 Euro für die Teilnahme. Darunter fallen die Teilnahmegebühr, Benzinkosten, Werkzeuge, Unterhalt und andere Ausrüstung. „Wir haben noch mehr als genug Werbeflächen zu vermieten“, sagt Dominic Glinka, der ebenfalls Design und Projektmanagement studiert.

14 Tage – über Paris nach Marrakesch

Wahrscheinlich wird das R4-Team Westfalen erneut das einzige deutsche Team sein – zumindest wird es das größte und das einzige Traditions-Team aus
Deutschland sein. „Wir sind 14 Tage unterwegs. Es wird schwierig, das mit den Klausuren zu arrangieren. Trotzdem möchten wir gerne noch eine kleine Tour durch Spanien machen“, sagt Lukas Twittenhoff. Doch zunächst müssen die Studierenden noch einen weiteren R4 auftreiben.

Hierfür strecken sie die Fühler bis nach Frankreich aus. „Die Produktion wurde bereits vor 19 Jahren eingestellt. Naturbedingt schrumpft die Zahl der
Fahrzeuge von Jahr zu Jahr“, berichtet Prof. Jens Bechthold vom Soester Fachbereich Maschinenbau-Automatisierungstechnik. „Ein weiteres Fahrzeug haben wir schon auftreiben können, der dritte R4 befindet sich gerade in der Restauierungsphase.

„Wir müssen noch einige Roststellen entfernen und vielleicht ein neues Bodenblech einschweißen“, erklärt Maximilian Müller, der an der Fachhochschule Maschinenbau studiert. Zudem feiert das legendäre Studentenauto in diesem Jahr 50-jähriges Bestehen, „Das lässt die Preise steigen“,
weiß der Professor für Maschinenelemente und Konstruktion der Fachhochschule Südwestfalen. Die Studierenden treten in jeder Hinsicht als ein verschworenes Team auf: Sie planen die Aktivitäten gemeinsam und wollen am Schluss auch gemeinsame Kasse machen. – str

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Quelle: Soester Anzeiger, Yourzz.fm (Ausgabe: 20. August 2011)